Anfang Mai habe ich angefangen, jede Woche eine Kurzgeschichte zu schreiben. Ich habe dazu nicht gebloggt, weil ich erst mal mit mir und der Challenge alleine sein wollte. Mittendrin habe ich gemerkt, dass ich das Bloggen und das übers Schreiben erzählen vermisse. Über das Schreiben habe ich letzte Woche im Schreibtagebuch erzählt. Diese Woche werde ich meine sechste Kurzgeschichte schreiben und eine der anderen Geschichten übersetzten.
Die Great Challenge habe ich mir nicht ausgedacht, sondern bei dem amerikanischen Autor und Schreiblehrer Dean Wesley Smith gefunden. Den Gedanken 52 Kurzgeschichten geschrieben zu haben, finde ich sehr attraktiv. Und die Karotte, lebenslangen Zugang zu seinen Schreibkursen, die Dean mir vor die Nase hält, wenn ich die Challenge schaffe, finde ich auch sehr attraktiv. Mittlerweile gefällt mir, dass ich mir jede Woche eine neue Geschichte mit interessanten Charakteren erzähle.
In der ersten Woche habe ich über Mick geschrieben. Einem New Yorker Mafiosi, der von seiner neuen Chefin (deren Vater ist gestorben und sie hat das „Geschäft“ geerbt) nach Las Vegas geladen wird und dort eine falsche Entscheidung trifft. „The wrong decision“ heißt die Geschichte dann auch.
Auf Englisch schreiben
Die Geschichten schreibe ich auf Englisch. Das ist die Sprache der Challenge und mir macht es Spaß auf Englisch zu schreiben. Manchmal fällt es mir leichter, auf Englisch zu schreiben, weil die Sprache für mich nicht meine Muttersprache ist und deswegen emotional nicht so aufgeladen wie Deutsch. Zudem ist mein Wortschatz auf Englisch kleiner als auf Deutsch und dadurch konzentriere ich mich mehr auf die Geschichte als auf die Sprache.
Allerdings hat mein englischer Wortschatz mich für die Geschichte von Petunia Gray etwas ins Schwitzen gebracht, denn Petunia ist Expertin für die feinen Unterschiede von Beton. Beim Übersetzen der Geschichte werde ich sicher an einigen Stellen auf deutsch anders und differenzierter erzählen. In der Geschichte mit Minerva Meerkamp, Privatdetektivin, hat mein Schreiben verlangsamt, dass ich die Übersetzungen und Bezeichnungen für Kriminalpolizei, die Streifenpolizei und den Verfassungsschutz erst mal herausfinden musste.
Sehr unterschiedliche Krimigeschichten
In der Geschichte „The Ghost on the Balcony“ muss das frisch in eine Wohnung eingezogene Paar herausfinden, was der Geist auf ihrem Balkon von ihnen will. Bei der Geschichte habe ich mich zuerst ziemlich gesträubt, sie zu schreiben. Geistergeschichten schreibe ich nicht. Punkt. Das ist voll peinlich. Punkt. Doch habe ich geschrieben. Und die Geschichte ist gut geworden. Und auch sie ist eine Krimigeschichte geworden.
Besonders ans Herz gewachsen ist mir Gladis, eine Taschendiebin mit Rollator, aus einer Kunstraubgeschichte. Eine Kunstraubgeschichte wollte ich schon lange mal schreiben. Bisher habe ich eine Gangster-, eine Kunstraub-, eine Geister-, eine Betonexpertinnen- und eine Superdetektivinnen-Geschichte erzählt. Dieses schnell unterschiedliche Geschichten erzählen, gefällt mir auch an der Challenge.
Übersetzen, veröffentlichen und weiter schreiben
Die Geschichten möchte ich auf jeden Fall noch auf Deutsch übersetzten. Dafür werde ich in den nächsten Wochen hoffentlich auch einen schönen Arbeitsrhythmus finden. In meinem „Schreibtagebuch (7) oder eine Kurzgeschichte in einer Woche schreiben“ kannst du nachlesen, wie ich die Geschichte von Petunia Gray geschrieben habe. Für diese Woche habe ich mir vorgenommen, eine Geschichte zu schreiben und eine zu übersetzten. Oder vielleicht betrachte ich es lieber so: Ich erzähle mir eine neue Geschichte auf Englisch und eine der anderen Geschichten erzähle ich mir nochmal neu auf Deutsch.
Wie, ob und in welcher Form ich die Geschichten veröffentlichen werde, wird sich auf jeden Fall noch ergeben. Ganz sicher werde ich die eine oder andere Geschichte mit meinem Newsletter verschicken. Meinen nächsten Newsletter verschicke ich am 12. Juni. Ich kann noch nicht versprechen, dass da schon eine Kurzgeschichte mit dabei ist. Ganz fest geplant habe ich eine Kurzgeschichte für meinen Newsletter am 12. Juli.
Das Stichwort für die Geschichte diese Woche (6/52) ist „Nebel“. Ich bin sehr gespannt, was ich für eine Geschichte erzählen werde. Ich habe noch keinen blassen Schimmer.
Ob und wie ich in der Challenge weiter gemacht habe, erzähle ich im nächsten Projekttagebuch.
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