Heute habe ich meine drei Morgenseiten gemütlich im Bett geschrieben, während es draußen nass und kalt war. Ich habe den samstäglichen Wochenmarktbesuch geschwänzt und lieber im Wohnzimmer auf dem Fußboden gesessen und gepuzzelt. Puzzeln finde ich wunderbar entspannend und meditativ.
Ich habe als Kind gerne und viel gepuzzelt. Im Studium hatte ich ein Weltkartenpuzzle, das ich aber nur einmal gepuzzelt habe. Dann hat mir die Zeit dazu gefehlt. Anfang des Jahres habe ich Puzzeln wieder für mich entdeckt. Mittlerweile besitze ich drei schöne Puzzle und habe auch schon Puzzle getauscht. Im Frühjahr habe ich viel gepuzzelt, im Sommer nicht mehr. Ich denke der Herbst und Winter wird wieder eine intensive Puzzle-Zeit.
Nach dem Puzzlen war es Zeit für meinen täglichen Spaziergang. Ein neuer Weg sollte es sein. Weil ich 5 km gehen möchte, habe ich auf einem Kieler Stadtplan einen 2,5 km Kreis um meine Wohnung gezogen und habe mir für heute eine Richtung ausgesucht, in die ich bis zum virtuellen Kreis gehen möchte. Das Headerbild ist auf dem Weg entstanden. Ich habe mich in der Lampe eines Motorrads fotografiert. Das war das zweit Interessanteste, was ich auf dem Weg erlebt habe.
Das Interessanteste waren die beiden Schaufenster der Kieler Künstlerin Katharina Kierzek. Am besten gefallen hat mir das Schild in pink auf weiß: „Meine künstlerische Freiheit ermöglicht mir unregelmäßige Anwesenheitszeiten.“ Den Ausspruch finde ich erfrischend und entspannt. Gut gefallen haben mir auch ihre Figuren mit den silbernen Duschschlaucharmen und Knochen-Beinen, die im Schaufenster hingen und rausgeguckt haben.
Im Eingang zum Laden hängt ein Gestell mit Postkarten zum Mitnehmen. Ich habe zwei Postkarten mit einer gezeichneten Figur mitgenommen. Die Figur hat große Füße, große Augen und eine Säge in der Körpermitte (und Blut). Wenn du eine Postkarte von mir geschickt haben möchtest, schreib das doch einfach in einen Kommentar unter diesen Beitrag.
Mittlerweile hat es voll doll geregnet. Ich bin trotzdem weiter gegangen, den ich hatte einen großen Schirm. Hinter dem Südfriedhof habe ich an die virtuelle 2,5 km Linie angeschlagen, bin um den Friedhof herum und wieder nach Hause gegangen. Bei besserem Wetter werde ich mal über den Südfriedhof spazieren gehen. Die Strecke um den Friedhof herum gehe ich nicht noch mal, die ist zu öde.
Abends habe ich mich an den Schreibtisch gesetzt und an der Kurzgeschichte weiter erzählt. Eva Broecker, die Protagonistin der Geschichte, hat es wirklich schwer. In der Geschichte regnet es auch und sie hat keinen Schirm, aber das ist das geringste ihrer Probleme. Die Geschichte ist eine seltsame Geschichte. Ich bin neugierig, wie sie ausgeht. Ich habe ein paar Ideen, aber mal sehen, wie ich die Geschichte morgen wirklich zu Ende erzähle.
Mit diesem Blogbeitrag beschließe ich diesen ruhigen, unaufgeregten Samstag. Vor dem Schlafen werde ich noch ein bisschen lesen. Zur Zeit lese ich „Nordblut“ von Mira Valentin, ein Buch von der Longlist des Selfpublishing-Buchpreises. In dem Buch geht es um Wikinger und den Zorn der Götter. Ich fühle mich gut unterhalten, freue mich, abends Zeit mit den Personen aus dem Buch zu verbringen und bin neugierig, wie die Geschichte ausgeht.
3 Antworter auf Ein ruhiger, unaufgeregter Samstag oder möchtest du eine Postkarte von mir bekommen?