Trotzdem ich gestern rechtzeitig ins Bett gegangen bin, habe ich verschlafen, denn mein Wecker hat nicht geklingelt. Dabei wollte ich doch extra gechillt in den Tag starten und wach und sortiert bei dem Online-Workshop „Journal to the self I“ mitmachen.
Nach einem Schnellstart saß ich gerade rechtzeitig zum Workshopbeginn vor meinem Rechner und war total unsortiert. Trotzdem habe ich mich sofort wohlgefühlt, denn die Workshop-Leiterin Birgit Schreiber hat eine sehr einladende und liebevolle Art ihren Workshop zu leiten. Nach der ersten Schreibaufgabe war ich dann auch sortiert.
In unserer ersten Schreibaufgabe haben wir drei Fragen zu uns beantwortet. Wir hatten fünf Minuten Zeit dazu. Dann gab es nochmal zwei Minuten für einen kleinen Erntetext, d.h. wir haben unsere Texte still gelesen und einen zusammenfassenden Satz dazu geschrieben. Das Konzept, aus den geschriebenen Texten etwas zu ernten, gefällt mir sehr gut. Dazu habe ich auch im September 2020 gebloggt (Meine Kartoffeln oder die Essenz des Textes ernten), es dann aber in meinem täglichen Schreiben wieder vernachlässigt.
Dieses Handwerkszeug in einem schönen Workshop zu erleben und damit für mich verfügbarer zu machen, ist einer der Gründe, warum ich an dem Workshop teilnehme. Das erzähle ich auch, als ich mich vorstelle. Denn das machen wir nach dem ersten Schreiben. Entweder haben wir erzählt, was wir geschrieben haben, den Text vorgelesen oder unseren Erntetsatz vorgelesen. Wir sind neun spannende Frauen, die heute und die nächsten zwei Tage zusammen schreiben werden.
Die vier Workshop-Stunden heute sind schnell vergangen. Ich habe viel geschrieben und viele Erkenntnisse gesammelt. Besonders gefällt mir der Begriff „poetische Kompetenz“ und das Gefühl der Leichtigkeit beim Schreiben, dass ich in diesem Workshop wieder ganz deutlich gespürt habe. Mit zwei selbst gestellten Schreibaufgaben, die sich aus dem Vormittag ergeben haben, und viel Schreiblust und Energie verlasse ich heute den Workshop.
Trotzdem mache ich erstmal eine lange Mittagspause und später einen Regenspaziergang um den Schrevenpark. Dabei fühle ich mich an meine schönen Schreib-Spazier-Routinen aus dem letzten Jahr erinnert. Ich habe das schon länger vermisst, aber irgendwie nicht mehr so regelmäßig hingekriegt oder nicht genug Energie dafür gehabt. Heute geht das mal wieder ganz leicht und erfüllt mich mit Freude.
Zurück am Schreibtisch schnappe ich mir meinen Füller und mein Notizbuch und schreibe eine Charakterskizze zu einem meiner Persönlichkeitsanteile, den ich gerne ein bisschen mehr Leben möchte: meine Anführerin. Als Texternte schreibe ich ein Elfchen:
Anführerin
Inspiratorin sein
andere Menschen anstiften
zum lustvollen wertgeschätzten Schreiben
Schreibleben
Die zweite mir selbst gestellte Aufgabe verlege ich auf morgen in meine Morgenseiten. Ich habe im Workshop mit dem Springboard-Satz „Ich möchte mich nicht damit auseinandersetzen, dass …“ spannende Sätze zum Weiterschreiben und tiefer erforschen erschrieben, aber darauf habe ich heute trotz aller Schreiblust dann doch keine Lust mehr.
Dafür habe ich Lust an der Weihnachtskurzgeschichte zu schreiben. Ich schaue vorher nochmal in die Eckdaten zu den Anforderungen der Kurzgeschichte, weil ich wissen will, wie lang oder kurz sie sein soll. Zum Glück habe ich das gemacht, denn es gibt noch eine Themenvorgabe zu den Texten. Ich mache ein Cluster zu dem Thema, finde schöne Stichworte und beschließe, diese in meinem Unterbewusstsein wirken zu lassen.
Dann habe ich Lust auf diesen Blogbeitrag und schreibe ihn auch. Das war ein schöner, schreibreicher Donnerstag. Jetzt beschließe ich diesen Schreibtag und freue mich schon aufs Weiterschreiben, Gedanken erkunden und die anderen Frauen morgen im Workshop wieder treffen.