Jeden Donnerstag habe ich in meinem Kalender nur fürs Schreiben reserviert. Ein Schreibtag heißt für mich, ungestört den Rhythmus schreiben, bewegen, schreiben leben zu können. Bewegen heißt heute spazieren gehen und Yoga, Schreiben vormittags am zweiten Taval-Krimi schreiben und nachmittags einen Minerva Meerkamp Kurzkrimi weiter übersetzen.
Einstimmen und hohe Motivation noch weiter erhöhen
In den Morgenseiten habe ich mich auf den Schreibtag eingestimmt, ich habe mich sortiert und aufs Schreiben vorgefreut. Dann habe ich „Eye of the tiger“ gehört, der Song bringt mich voll in Schwung und motiviert mich. Heute habe ich ihn genutzt, um meine eh schon hohe Motivation noch ein bisschen zu erhöhen.
Einen Cappiccino trinken und dann fokussieren
Dann habe ich mit dem Liebsten noch einen schnellen Cappuccino vor dem Café auf der anderen Straßenseite getrunken und danach bin ich eine Runde um den Block gegangen. Dabei habe ich ein kurzes Video aufgenommen und erzählt, dass ich einen Schreibtag vorhabe. Das mache ich, weil es mir Spaß macht, weil ich es auf Instagram posten und meinem Follower*innen erzählen möchte und weil ich mir selber damit nochmal genau erzähle, was ich heute vor habe und mich so auf den Schreibtag fokussiere.
Die erste Schreibsession des Tages
Innerlich aufgeräumt, vorfreudig, motiviert und fokussiert setze ich mich an den Schreibtisch, setze Kopfhörer auf, mache Musik an und schreibe am zweiten Taval-Krimi weiter. Das fällt mir leicht, weil ich jeden Tag an dem Krimi in zwei bis drei 10-Minuten-Einheiten weiter geschrieben und so Kontakt zur Geschichte und den Figuren gehalten habe.
Weiter schreiben heißt zunächst, dass ich ein paar hundert Wörter im Text zurückgehe, diese nochmal lese, Tippfehler korrigiere und einige Passagen ergänze. So komme ich noch einfacher in den Text und die Krimigeschichte hinein und die Textqualität wird besser. Danach erzähle ich am Krimi weiter.
Schrevenparkpause: blöde Gedanken, die Gedanken loslassen und entspannt Spazierengehen
In meiner ersten Pause gehe ich um den Schrevenpark spazieren. Zuerst habe ich ein paar doofe Gedanken. Ich stelle fest, dass ich mich über Sachen ärgere, die ich nicht ändern kann und dass ich den Kram denke, um mich davon abzulenken, dass ich in meiner ersten Schreibsession nicht so weit gekommen war, wie geplant (Ich hatte ein heimliches Wörterziel). Und auch das lässt sich jetzt gerade nicht ändern.
Nachdem ich das erkannt habe und dann mit Absicht noch ein bisschen extra übertrieben geärgert habe, fokussiere ich mich auf meine Umgebung: Die Möwen kreischen auf dem Schreventeich, ich werfe einen schönen Spaziergangsschatten auf den Weg und die weißen Wolken sehen besonders schön aus auf dem blauen Himmel. So beginne ich den Spaziergang zu genießen und bekomme meine entspannende Pause.
Mit Naschies wieder an den Schreibtisch und eine Recherchefrage stellen
Auf dem Rückweg vom Park habe ich mir eine kleine Tüte süß-saure Fruchtgummis gekauft, die stehen in einer schönen Glasschale bei mir auf dem Schreibtisch und sind ziemlich schnell aufgenascht. Ich erzähle am Krimi weiter, bis ich zu einer Stelle komme, an der ich ein toxikologisches Detail sehr genau wissen muss, um die Geschichte weiter erzählen zu können.
Zuerst mache ich eine kurze Internet-Recherche dazu. Dabei finde ich natürlich interessante Dinge, aber nicht das Detail, das ich wissen möchte. Ich widerstehe der Versuchung im Recherche-Kaninchenloch des Internets zu verschwinden und stelle meine Frage in der Mailing-Liste der mörderischen Schwestern.
Die Antwort auf die Recherchefrage bringt meine Mittagspause durcheinander
Und dann bekomme ich blitzschnell fundierte Antworten und damit eine große Herausforderung für meinen Krimi. Also jedenfalls mein Verstand findet das eine große Herausforderung und anstatt, wie geplant Mittagspause zu machen, verbeiße ich mich gedanklich in das Problem.
Und dass obwohl ich weiß, dass mein Verstand die Lösung nicht finden wird, sondern ich einfach nach der Pause (bzw. im 10-Minuten-Schreiben am Abend) im kreativen Modus an der Geschichte weiter schreiben oder ein Freewriting dazu zu machen brauche. Übersprungsmäßig scroll ich erstmal durch Instagram (doch noch in einem Kaninchenloch verschwunden) bevor ich in die Mittagspause gehe.
Schöner Nachmittagsspaziergang im Hiroshimapark
Die Pause war später als geplant und weil ich nicht gleich nach dem Essen Yoga machen mag, gehe ich eine weitere Runde spazieren. Diesmal zum Hiroshima-Park. Die Sonne steht tief und mein Schatten ist ultra lang. Das Wasser im kleinen Kiel ist immer noch grün. Und das Gold der Rathausuhr glänzt in der Sonne vor dem blauen Himmel. Ich mag meine Stadt.
Positiv gestimmt in die dritte Schreibsession
Positiv gestimmt, sitze ich wieder am Schreibtisch, höre Musik über Kopfhörer und übersetze, wie geplant, an der Krimikurzgeschichte mit der Privatdetektivin Minerva Meerkamp weiter. Die Kurzgeschichte habe ich in meiner „52 Kurzgeschichten in 52 Wochen„-Challenge auf Englisch geschrieben und ich möchte einen Sammelband mit den übersetzten Minerva Meerkamp Kurzgeschichten veröffentlichen.
Yoga auf den Abend verschieben, aber auf keinen Fall ausfallen lassen
Die nächste Pause ist nur ganz kurz, denn beim Übersetzen bin ich grad im Flow. Meine geplante Yogaeinheit verschiebe ich auf den Abend, aber ich werde sie auf jeden Fall machen, sonst mag mein Rücken morgen nicht am Schreibtisch sitzen. Außerdem bin ich gerade in einer Yoga-Challenge und möchte den Streak auf keinen Fall unterbrechen.
Im Flow in die vierte Schreibsession bis der Timer klingelt
Mit Musik auf den Ohren übersetzte ich weiter an der Minerva Meerkamp Geschichte bis der Timer kurz vor 18.00 Uhr klingelt. Für diese Sitzung habe ich einen Timer gestellt, weil ich um 18.00 Uhr in der Facebook-Gruppe vom 10-Minuten-Schreiben-Kurs Live gehe.
Abendliches 10-Minuten-Schreiben und mein Unterbewusstsein hat eine Lösung gefunden
Im abendlichen 10-Minuten-Schreiben habe ich bisher jeden Abend am zweiten Taval-Krimi weiter geschrieben. Das mache ich auch heute Abend und siehe da, mein Unterbewusstsein oder der kreative Teil meines Gehirns hat tatsächlich eine ganz einfache Lösung für das Problem von heute Mittag gefunden.
Bekannte Katastrophisierungsversuche meines Verstandes durch Erfahrung entkräften
Mein Verstand hatte am frühen Nachmittag schon anfangen wollen, herumzukatasrophisieren, dass der ganze Krimi so nicht funktionieren würde. Zum Glück kenne ich diese Gedanken mittlerweile schon und weiß, dass sie nicht stimmen. Trotzdem freue ich mich immer wieder, wie ein Kind, wenn dann tatsächlich eine Lösung beim Schreiben, Spazierengehen oder ganz klassisch unter der Dusche auftaucht.
Den Schreibtag mit einem guten Gefühl abschließen
Morgen kann ich auf jeden Fall einfach an dem zweiten Taval-Krimi weiter schreiben. So beende ich mit einem guten Gefühl meinen Schreibtag. Zum Abschluss des Tages reflektiere ich den Schreibtag, würdige, was ich geschrieben habe, notiere, was ich gelernt habe und was ich am nächsten Schreibtag noch besser machen kann. Dann freu ich mich über den schönen Schreibtag.
Möchtest du einen Schreibtag mit mir verbringen?
Wenn du gerne einen eins: 1 Schreibtag mit mir über Zoom verbringen, konzentriert an deinem Schreibprojekt schreiben, in intensiven Austausch mit mir sein und meinen Schreibrhythmus ausprobieren möchtest, dann schreib mir eine E-Mail an mail@susannepohl.de.
Dieses Angebot ist nicht für jede*n. Dieses Angebot ist für dich, wenn du bereit bist, dich auf einen intensiven Schreibtag (nur du und ich) mit mir einzulassen und eine höhere Summe zu investieren. Ich freu mich auf dich und das gemeinsame Schreiben.