Aus dem Augenwinkel habe ich sie gesehen, die Pilze am Fuß des Baums im Kieler Schrevenpark. Als ich sie fotografiere, fällt mir ein, dass ich sie schon mal fotografiert habe und mit einer anderen Spaziergängerin darüber gerätselt habe, was das für Pilze sind.
Sie hat den Namen herausgefunden und ich habe ihn vergessen. Das macht nichts, denn um die Pilz-Ansammlung schön zu finden, muss ich nicht wissen, wie sie heißt.
Da ich zur Zeit Finnisch lerne, interessiert mich mehr, was Pilz auf Finnisch heißt: sieni. Das Wort hat drei Bedeutungen: 1. Pilz, 2. Schwamm, 3. umgangssprachlich: Säufer. Eine Gruppe Säufer treffe ich auch täglich im Schrevenpark, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Apropos Geschichten. Aus dieser Ausgangslage habe ich fünf Krimideen gesponnen. In den Ideen verschwinde ich hinter einer Erzählerin:
1. Der Mord im Schrevenpark: Die Erzählerin begegnet der Spaziergängerin nochmal, die sie auf die Pilze angesprochen hatte. Wenige Tage später wird diese Frau tot im Schrevenpark aufgefunden – genau an der Stelle, an der die Pilze wachsen.
Die Erzählerin gerät in den Strudel der Ermittlungen und erinnert sich an ein Detail, das ihr beim ersten Gespräch mit der Frau entgangen war: Sie erwähnte jemanden, der sie verfolgte. Wer war dieser Unbekannte? Und welche Rolle spielen die Pilze?
2. Die Pilzvergiftung: Eine der Personen aus der Gruppe der „Säufer“ stirbt an einer vermeintlichen Alkoholvergiftung. Doch bei der Obduktion stellt sich heraus, dass er durch eine seltene, hochgiftige Pilzart ums Leben gekommen ist.
Eine Fotografin, die regelmäßig die Pilze fotografiert, entdeckt auf ihren Bildern eine unscheinbare, aber gefährliche Spur. Wer hat den Mann vergiftet – und warum?
3. Der finnische Code: Die Erzählerin wird von der Polizei kontaktiert, nachdem sich herausstellt, dass die finnische Bedeutung des Wortes sieni ein Schlüssel zu einem internationalen Drogenschmuggelring ist.
Die Gruppe von Säufern im Park ist in Wirklichkeit Teil eines größeren Netzwerks. Als die Erzählerin zufällig finnische Worte aufschnappt, wird sie zur Zielscheibe der Drahtzieher, die alles daran setzen, ihre geheimen Codes und Routen zu schützen.
4. Die verschwundene Spaziergängerin: Die Frau, die den Namen der Pilze herausgefunden hatte, verschwindet plötzlich spurlos. Die Erzählerin kann sie nicht vergessen und beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
Dabei stößt sie auf eine Reihe von merkwürdigen Todesfällen, die alle mit einer seltenen Pilzart in Verbindung stehen. Sind diese Todesfälle Zufall, oder gibt es jemanden, der diese Pilze bewusst als Waffe benutzt?
5. Die geheime Nachricht: Als eine Fotografin ihre alten Fotos von den Pilzen im Schrevenpark durchforstet, entdeckt sie auf einem der Bilder eine eingeritzte Botschaft im Baumstamm.
Die Nachricht scheint eine Warnung zu sein und deutet auf ein bevorstehendes Verbrechen hin. Die Spaziergängerin, mit der sie einst über die Pilze gesprochen hatte, könnte die Urheberin sein – aber was wusste sie, und warum hat sie die Fotografin in die Sache hineingezogen?
Welche Pilzgeschichte würdest du gerne weiterspinnen? Kommentiere deine Idee!