Die Menschen in meinen Krimis tauchen einfach auf und dann lerne ich sie besser kennen. In den Kurzgeschichten beim Schreiben, bei meinen ersten Taval-Krimi habe ich für die Personen Backstories geschrieben und irgendwann gehörten zu meinem Leben, wie echte Menschen. Taval habe ich mit einem Schreibcoach besprochen, für die Personen des zweiten Taval-Krimis habe ich Collagen geklebt und Freewritings gemacht. In diesem Blogbeitrag erzähle ich euch mehr davon.
In den Kurzgeschichten
Oft beginne ich mit dem Telefonbuch
In meinen Krimi-Kurzgeschichten entwickeln sich die Personen während ich die Geschichte schreiben. Oft suche ich mir als erstes einen Nachnamen aus dem Telefonbuch aus und manchmal auch einen Vornamen. Manchmal nehme ich auch Vornamen von Vornamenlisten im Internet, die nach den Geburtsjahrgängen sortiert sind. Dann schreibe ich die Geschichte und dabei lerne ich die Person auch besser kennen.
Privatdetektivin Minerva Meerkamp
Bei Privatdetektivin Minerva Meerkamp, auch eine Person aus meinen Krimi-Kurzgeschichten, war der Name einfach da und ich wollte schon lange mal eine super Detektivin ermitteln lassen. Ich habe mir in der ersten Geschichte ihren Werdegang erzählt. Neben der eigentlichen Geschichte. Ihre Assistentin, Hazel, habe ich im Sommer vor einem Café sitzend gesehen.
Im Krimi „Taval und die nackte Katze“
Die Allensteins und die anderen habe ich gesehen
Die Personen, wie die Mitglieder der Familie Allenstein, aus meinem ersten Taval-Krimi, Taval und die nackte Katze, habe ich auch alle irgendwann bei Spaziergängen, auf Feiern oder an anderen Orten gesehen. Die Personen aus dem Krimi habe ich bewusst erschaffen. Alle haben eine Backstory, die ich aufgeschrieben und ausgearbeitet habe. Danach habe ich Dennis Allenstein nach einem Fördespaziergang an einer Bushaltestelle gesehen, Silvia Allenstein auf einem Zeitschriftencover und Wolfgang Allenstein auf einer Yacht in einem der Kieler Seglerhäfen.
Der Privatermittler Jesper Taval
Jesper Taval, meinen Privatermittler, habe ich noch nie irgendwo gesehen, aber ich habe eine Vorstellung wie er aussieht. Der Name ist Ein nerdiges Wortspiel oder wie mein Privatermittler zu seinem Namen kam. Auch für Taval habe ich mehrere Backstories geschrieben. Ich habe viel mit dem Buch „Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt“ von James N. Frey gearbeitet.
Und ich habe Taval mit dem Schreibcoach Ronny Rindler besprochen. Ronny hat mir geraten, Taval etwas zu geben, was wir gemeinsam haben, weil ich mich damit gut auskenne. Deswegen mag Taval guten Kaffee. Mehr dazu habe ich in dem Blogbeitrag Was Taval und ich gemeinsam haben oder Details über meinen Privatermittler erzählt.
Die Taxifahrerin Marianne Müller habe ich auf einem Geburtstag getroffen
Taval arbeitet ohne Partner oder plötzlich ist die Taxifahrerin Marianne aufgetaucht. Marianne ist beim Schreiben des ersten Entwurfs im NaNoWriMo 2015 aufgetaucht. Mein Unterbewusstsein hat eine Taxifahrerin hervorgeholt, mit der ich mich auf einer Geburtstagsfeier mal Stunden lang unterhalten habe und die mir total begeistert von ihrem Job erzählt hat.
Als ich den Krimi überarbeitet habe, bin ich viel Taxi gefahren, habe dabei weitere Geschichten vom Taxifahren gehört und Details beobachtet: „Marianne Müller las Taval auf dem Fahrausweis am Armaturenbrett.“ (S. 52, Taval und die nackte Katze).
Im zweiten Taval-Krimi
Collagen geklebt und Freewritings gemacht
Taval und Marianne ermitteln natürlich auch wieder im zweiten Taval-Krimi. Mit den anderen Personen in dem Krimi hatte ich lange Zeit Schwierigkeiten. Diesen Sommer habe ich Personen-Collagen geklebt (Personen-Collagen kleben oder das Krimipersonal vom zweiten Taval-Krimi verspricht Überraschungen), Freewritings zu den Personen gemacht und mit einigen eine Kurzgeschichte erzählt. Die Namen habe ich aus Zeitungen, dem Telefonbuch und Vornamenlisten ausgesucht.
Meine Erkenntnis aus diesem Blogbeitrag
Beim Schreiben dieses Blogbeitrags ist mir aufgefallen, dass ich, nachdem die Personen des ersten Taval-Krimis im ersten Entwurf aufgetaucht sind, mir sehr viel Zeit zur Erforschung der Personen genommen habe. Die Menschen aus dem Krimi gehörten zu meinem Leben. Mein Mann hat mal gesagt, „du redest von ihnen als wären sie echte Menschen“. Für mich sind sie das. So gut kenne ich die Personen aus dem zweiten Taval-Krimi noch nicht. Höchste Zeit also, spannende Menschen besser kennen zu lernen.