Im Oktober habe ich sehr viel gemacht und bis auf 12von12 nichts gebloggt. Auch keinen Monatsrückblick für September. Also gibt’s heute einen doppelten Monatsrückblick für beide Monate. Die neun Wochen, auf die ich zurückblicke, sind ganz schön üppig gewesen, auch wenn der September anders gelaufen ist als geplant. Dennoch konnte ich eine reiche Ernte in diesem Herbst einfahren.
Nicht fertig – Der zweite Taval-Krimi
Da bin ich mal wieder auf mich selber reingefallen. Der zweite Taval-Krimi ist nicht fertig, obwohl ich bis Ende September fertig sein wollte. Ich weiß eigentlich, dass ich nicht so funktioniere mit Wort- und Datumszielen und Kontrolle, aber irgendwie musste mein Dickkopf durch die Wand und ich bin so vorgegangen. Auch wenn ich zwischendurch meine Ziel angepasst habe, hat es so überhaupt nicht funktioniert. Davon habe ich im September in drei Blogbeiträgen erzählt:
- Meine September-Ziele reflektieren (1) oder ein Ziel anpassen
- Meine September-Ziele reflektieren (2) oder die Ziele haben nicht zur Woche gepasst
- Meine September-Ziele reflektieren (3) oder ich hab die meisten meiner Ziele ignoriert
Ich erinnere mich an dieser Stelle nochmal daran: Wenn ich etwas fertig schreiben möchte, ist es wichtig, dass ich mir die Zeit dafür nehme, aber ansonsten bin ich Schreibprozess orientiert. Nicht Ergebnis orientiert.
Im Oktober habe ich weder etwas am zweiten Taval-Krimi gemacht noch dran gedacht. Ich brauchte Abstand von dem etwas krampfigen Versuch.
Wieder vorgeholt – Die 52 Kurzgeschichten
Im Oktober habe ich mir den Ordner mit meinen 52 Kurzgeschichten aus der Kurzgeschichten-Challenge aus dem Regal genommen. An einem warmen, sonnigen Tag habe ich mit einem Cappuccino vor dem Café auf der anderen Straßenseite gesessen und in dem Ordner gelesen. Fünf Geschichten habe ich in einer Stunde gelesen, und mich über die Geschichten gefreut. An einige konnte ich mich nicht mehr erinnern und war beim Lesen überrascht.
Ein paar Tage später habe ich die Krimikurzgeschichten mit der Privatdetektivin Minerva Meerkamp in dem Ordner mit Post-its markiert. Ich hatte gedacht, es wären sechs Geschichten gewesen, aber es waren insgesamt zehn mit der Privatdetektivin. Die Krimikurzgeschichten habe ich nochmal ausgedruckt und in einen extra Ordner geheftet. Das ist mein Arbeitsordner fürs Übersetzen der Krimikurzgeschichten. Im nächsten Jahr möchte ich einen Sammelband mit Minerva Meerkamp Kurzgeschichten veröffentlichen.
Jeden Werktag – 10-Minuten-Schreiben mit Claudia
Sowohl im September als auch im Oktober habe ich mich jeden Morgen um 8. 15 Uhr (manchmal am frühen Nachmittag, wenn’s morgens nicht ging) mit Claudia zum gemeinsamen 10-Minuten-Schreiben auf Zoom getroffen. Das war toll und produktiv: Ich habe an einem Krimi geschrieben, ich habe Texte ausprobiert, ich habe zum Taval geschrieben, ich habe Ideen für die Piratinnengeschichte probiert und ich habe angefangen, die Minerva Meerkamp Kurzkrimis zu übersetzen.
Das 10-Minuten-Schreiben am Morgen ist nicht nur toll für mein Schreiben, sondern es markiert den Beginn meines Arbeitstages und erleichtert mir, den Tag zu strukturieren. Außerdem genieße ich den kurzen oder manchmal auch längeren Schnack unter Kolleginnen, den ich mit Claudia nach dem Schreiben halte.
Neben der Tatsache, dass das Schnacken einfach nett ist, ist dabei schon so manche gute Idee entstanden und wir hatten schon einige Aha-Erlebnisse über unseren Schreibprozess. Freitags halten wir meistens einen längeren allgemeinen Smalltalk.
Dabei – Krimianthologie Tatort Nord
Durch meine Kurzgeschichten-Challenge ist eine der Herausgeberinnen der Krimianthologie „Tatort Nord“ auf mich aufmerksam geworden und hat mich im Februar gefragt, ob ich mitschreiben möchte. Ich hab mich gefreut und wollte dabei sein. Bis Ende Mai musste die Geschichte fertig sein und ich habe einen Kurzkrimi mit einer Privatdetektivin, die in Kiel ermittelt, geschrieben.
Im September hat die Lektorin alle Autorinnen der Anthologie zu einem Zoom-Gespräch eingeladen, darin das Cover und den Zeitplan vorgestellt. Das war eine tolle und informative Veranstaltung. Anfang Oktober habe ich meine lektorierte Geschichte zurück bekommen, mittlerweile ist das Lektorat abgeschlossen und ich stehe jetzt, zwar noch ohne Foto, auf der Autorinnenseite des Verlags. Die Krimianthologie wird am 24. Mai 2022 erscheinen.
Gelesen und geschaut – drei Krimis, eine Zeitung und zwei Serien
In den zwei Monaten habe ich nicht viel gelesen. Zwei Krimis und vier Ausgaben von „Das Parlament“. Der Krimi „Laubenleiche“ von Bernd Michels spielt Ende der 1990er Jahr zur Kieler Woche in Kiel. Spannend fand ich die politischen Verstrickungen bis zur Nachwendezeit, die im Krimi eine Rolle spielen.
Der nächste Krimi „Tod im Einspänner“ von Virginia Doyle spielt 1879 in Wien. Der Ermittler ist der französische Meisterkoch Jacques Pistoux. Am Ende es Buches gibt es die Rezepte zu den Wiener Gerichten, die Pistoux im Buch gekocht hat und ein kleines Kaffeelexikon. Daraus weiß ich, dass ich einen Einspänner probieren und Taval einen Verlängerten bestellen würde. Auf keinen Fall würden wir „Kaffee“ bestellen.
Den Krimi „Der Kuss der Schlange“ von Ruth Rendel habe ich abgebrochen. Den Anfang fand ich gut und ab der Mitte habe ich mich beim Lesen entsetzlich gelangweilt. Die beiden letztgenannten Krimis habe ich aus einem riesiegen Kriminachlass. Ich habe an einem Vormittag im September ein paar tausend Bücher durchgeguckt und es geschafft mir „nur“ ca 30 Krimis auszusuchen.
Die Zeitung „Das Parlament“ wird vom deutschen Bundestag herausgegeben. Jede Ausgabe behandelt ein aktuelles Thema, z.B. Afghanistan oder die Bundestagswahl, und enthält Hintergrundberichte zu den Themen. Als Beilage ist „Aus Politik und Zeitgeschichte“ von der Bundeszentrale für politische Bildung enthalten.
Im September habe ich „How to get away with murder“ auf Netflix gebinchwatched. Das hat erstens großen Spaß gemacht und zweitens fand ich klasse, wie die Stories der einzelnen Personen miteinander verbunden waren und wie die Wahrheit nach und nach ans Licht gekommen ist.
Im Oktober habe ich fast jeden Abend eine Folge der „Peaky Blinders“ geschaut. Ich mag die überraschenden Wendungen, die die Geschichte oft nimmt. Allerdings habe ich in jeder Folge mindestens einmal nicht hingeschaut, weil mir die Gewalt zu explizit dargestellt wird.
Gekocht – lecker, bunt, gesund, geprept
Auch im September und Oktober habe ich lecker in der Clean Eating Masterclass gekocht. Mir macht das immer noch riesen Spaß und unser Essen ist um einiges leckerer, bunter und gesünder geworden. Ich freu mich immer, auf das Live-Cooking am Sonntagabend. Gemeinsam kochen macht Spaß und ich lerne jedesmal etwas Neues.
Der Buchweizencrepe mit Kohlrabi-Hüttenkäsefüllung zum Frühstück war im September mein absoluter Favorit. Ich mag herzhaft frühstücken und außerdem hat es angenehm satt gemacht und lange vorgehalten. Champignonsuppe fand ich ich bisher immer eher so lala, diese hat mir geschmeckt und mit ein bisschen Limettensaft war die Suppe gleich noch ne Spur leckerer.
Am letzten Oktober-Sonntag haben wir Meal-Prep gemacht, früher hieß das mal Vorkochen. Das war super, weil ich in der nächsten Woche leckeres Essen im Kühlschrank hatte und trotz vieler Sachen, die ich gemacht habe, bestens gegessen habe.
Geworden – Atemcoachin und Yin-Yoga-Teacher
Im Oktober habe ich mich ganz spontan zu zwei Sachen angemeldet: einer Atem-Coach Ausbildung und einem Yin-Yoga-Teacher Training.
In der Atemcoach-Ausbildung habe ich 15 Stunden Lehrvideos geschaut, mit anderen Mitlernenden Atem anleiten geübt und am Ende eine theoretische- und eine praktische Prüfung gemacht. Jetzt bin ich zertifizierte Atemcoachin.
Ich atme viel bewusste, bzw. kann meinen Atem bewusst zur Entspannung, Aktivierung oder zum Balancieren meines Nervensystems einsetzen. Bevor ich anfange zu schreiben, mache ich meistens eine Atemübung zum Balancieren des Nervensystems. Danach sitze ich wach und entspannt am Schreibtisch.
Das Yin-Yoga-Teacher-Training ging über zwei sehr intensive lange Wochenenden. Wir waren 20 Frauen, die sich live auf Zoom getroffen, begeistert von Eliza Neo gelernt und mit ihr Yin-Yoga praktiziert haben. Mein Wunsch für die Wochenenden war, ganz tief ins Yin-Yoga einzutauchen. Der Wunsch ist mir erfüllt worden. Ich bin sogar noch tiefer eingetaucht, als ich gehofft hatte. Jetzt mache ich noch lieber und noch achtsamer regelmäßig Yin-Yoga.
Außerdem hat die Ausbildung dazu geführt, dass ich wieder viel achtsamer im Alltag bin, und viele Dinge einfach einen kleinen Tucken langsamer mache oder mir Zeit nehme, zwischendurch inne zuhalten. Bei einer Tasse Tee oder einfach zum aus dem Fenster schauen.
Ob ich selber jemals Yin Yoga unterrichten werde, weiß ich nicht. Ich nutze die gelernten Fähigkeiten, um für mich ganz passgenaue Yin-Yoga-Stunden zu kreieren und diese dann zu genießen. Während ich das hier aufschreibe, finde ich das einen ganz großen Luxus, den ich mir da gönne.
Gegangen – zu zweit und allein 170 km durch den Herbst
Im September war ich einmal mit Nicole zum Nordic Walken in Schilksee und ich habe einen frühen Sonntagvormittagspaziergang an der Förde gemacht. Im Oktober waren meine Freundin Tanja und ich auf unserem dritten Kunstspaziergang unterwegs und ich habe viele schöne Spaziergänge durch den herbstlichen Schrevenpark gemacht.
Im September habe ich das Enddatum meiner Gehchallenge rund um Island nach hinten geschoben. Das war gut, denn damit war der Druck raus, dass ich die Strecke sowieso nicht mehr schaffen kann und es dann auch egal ist, wie viel ich gehe. Im September und Oktober bin ich insgesamt 170 km gegangen. In der Challenge rund Island habe ich seit 1. Januar 964,5 km zurückgelegt. Das sind 72 % von der Gesamtstrecke mit 1332,5 km.
Geplant – drei Novemberprojekte
- die Piratinnenkurzgeschichte schreiben
- die Abschlussarbeit für die Yin-Yoga-Ausbildung schreiben
- an „Crime Writing: Solving a murder“ teilnehmen