Schreiben ist eine Reise, die oft unerwartete Wendungen nimmt. Gabi Kremeskötters Aufforderung in ihrer Blogparade „Erzähl mir von deinem aktuellen Schreibprojekt!„, kam für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Momentan jongliere ich fünf Projekte gleichzeitig – eine Herausforderung, die ich so nicht geplant hatte. Doch gerade dieses kreative Chaos hat mich auf neue Ideen und Wege gebracht. Gerne erzähle ich von meiner aktuellen Schreibwelt und den Krimis, die sich darin entfalten.
Mein Blog: tägliches Schreiben als kreativer Anker
Mitte Juli hat mich die Sehnsucht wieder zum Werktäglichen-Bloggen gebracht. Ich liebe einfach das tägliche Schreiben und Veröffentlichen. Mir hilft das Bloggen, mich zu sortieren, dabei erkläre ich mir und dir meinen Krimiautorinnenalltag und meine Art zu Arbeiten. Ich dokumentiere meine Schreibprojekte und ich lerne Neues über mich und meine Arbeit. Neben dem Bloggen gibt es noch viele andere Projekte, die mich beschäftigen.
Die Krimikurzgeschichte: Auftragsarbeit mit zwei Ideen
Die Krimikurzgeschichte ist eine Auftragsgeschichte, also ein Auftragsmord, für eine Anthologie, über die ich noch nicht mehr sagen darf. Für die Geschichte hatte ich schon lange eine gute Idee, die dann aber nur theoretisch eine gute Idee war. Ich hatte doch keinen Bezug zu den beiden Figuren und wollte ihre Geschichte nicht wirklich erzählen.
Trotzdem hat es ein bisschen gedauert, bis ich die Idee loslassen konnte. Als ich mir das gestattet habe, ist mir sehr schnell ein neues Thema für die Krimi-Kurzgeschichte eingefallen. Ein paar Tage später ist dann beim freien Schreiben in meinem Krimiautorinnen-Journal eine tolle Person aufgetaucht. Die Geschichte ist zu 75% fertig und ich weiß, was noch fehlt. Für die Geschichte habe ich eine Deadline: Ende August muss ich sie abgegeben haben.
Der zweite Taval-Krimi: eine Reise mit vielen Sackgassen
Jesper Taval ist der Privatdetektiv aus meinem Krimi „Taval und die nackte Katze„. Er möchte allerdings nur Taval genannt werden und sein Name ist ein nerdiges Wortspiel. Am zweiten Taval-Krimi schreibe ich jetzt schon mehrere Jahre. Ich habe mehrmals von vorne angefangen und vor ein paar Wochen habe ich mich mal wieder in eine Sackgasse geschrieben.
Das kommt, weil ich beim Taval-Krimi nicht plotte. Oder bisher nicht geplottet habe. Wie beim ersten Taval-Krimi habe ich einfach drauflosgeschrieben. Ich mag mich beim Schreiben überraschen lassen. Ich mag mich allerdings nicht andauernd in eine Sackgasse schreiben und dann ganz viel Geschriebenes verwerfen. Während ich jetzt darüber schreibe, fällt mir auf, dass ich den ersten Taval-Krimi mehrere Male neu geschrieben habe. Und das in nicht Mal 1,5 Jahren.
Da sollte ich wirklich einen anderen Modus Operandi finden.
Das Krimi-Geheimprojekt: Schreiben als persönliche Herausforderung
Dieses Buch habe ich Ende 2019 begonnen, beiseite gelegt und gewusst, irgendwann werde ich es fertig schreiben. Irgendwann muss ich es fertig schreiben. Dieses Jahr im Juni hat es sich gemeldet: Die Geschichte möchte geschrieben werden. Für das Buch folge ich zum ersten Mal ganz bewusst der Heldenreise und ich arbeite mit einem Mentor.
Das Buch fordert mich heraus und macht mir Spaß. Ich schreibe regelmäßig vormittags an mehreren Tagen in der Woche an dem Text. Dazu gehe ich in mein Lieblingscafé, denn ich brauche Gesellschaft, wenn ich an dem Buch schreibe. In dem Buch verarbeite ich meine schwere depressive Episode, ohne dass es ein autobiografisches Buch wird. Dennoch berührt mich das Schreiben sehr und ich erinnere mich beim Schreiben an diese schwere Zeit in meinem Leben.
Von diesem besonderen Buch habe ich bisher ein Viertel geschrieben und es wächst stetig. Auch dank meines fantastischen Mentors, der mich herausfordert und ermutigt.
Der Schrevenpark-Sommerkrimi: Magischer Realismus trifft Plotten
Aus purer Lust habe ich Anfang August mit dem Schrevenpark-Sommerkrimi begonnen und dabei gleich ganz viel Neues ausprobiert: Den Krimi habe ich geplottet (jedenfalls zu 75%), der Krimi enthält Elemente des magischen Realismus, ich mache dazu bei einem Sommerbuch-Kurs mit und ich habe einen Teil des Krimis auf einer Bank vor Ort im Kieler Schrevenpark geschrieben.
An dem Krimi habe ich noch lange nicht so viel geschrieben, wie geplant, aber ich bin guter Dinge, dass ich ihn bis Ende August fertig geschrieben haben werde.
Fazit: schreibreich und zufrieden trotz (oder wegen) vieler Projekte
Zwischendurch habe ich gedacht, ich habe mir ein bisschen viel auf den Schreibtisch geladen. Nachdem ich diesen Blogbeitrag geschrieben habe, fühle ich mich wieder extrem schreib- und geschichtenreich.
Außerdem habe ich mir nochmal erzählt, dass ich im Schrevenpark-Sommerkrimi und beim Krimi-Geheimprojekt geplottet habe und dass das eine gute Idee für meinen zweiten Taval-Krimi ist. Insgesamt fühlt sich diese Arbeitsweise für mich und meine Entwicklung als Krimiautorin gerade genau richtig an.
Dieser kreative Sommer zeigt mir, dass ich mich auf meine Intuition verlassen kann und dass jede Geschichte ihre Zeit hat. Ich bin gespannt, wohin mich diese Schreibreise noch führen wird
6 Antworter auf Ein Sommer voller Krimis: ein Blick auf meine fünf aktuellen Schreibprojekte