Gestern habe ich geschrieben, dass ich mich schon darauf freue, an der neuen Kurzgeschichte weiter zu schreiben. Meine Erwartungshaltung an den Tag heute war, dass ich meine Morgenseiten schreibe, aufstehe, spazieren gehe und mich an den Schreibtisch setze und die wöchentliche Kurzgeschichte weiter erzähle. Der Tag ist ganz anders verlaufen.
Seit Dienstagabend beschäftigt mich eine Frage, die die Planung für 2021 betrifft. Eine der Frauen aus meiner Schreibgruppe hat die Frage angestoßen. Ich hatte mir bis dahin keine Gedanken über das nächste Jahr gemacht. Zum einen fahre ich zur Zeit wegen Corona sowieso nur auf Sicht. Zum anderen habe ich seit letztem Jahr gesundheitsbedingt zeitweise nur von Tag zu Tag gelebt. Dann mit den Kurzgeschichten von Woche zu Woche.
Ganz einfach denke ich heute Morgen, ich sortiere mich in meinen Morgenseiten, die ich mittlerweile Guten Morgen Seiten nenne. Ich habe dann meine Gedanken zu der Frage aufgeschrieben und bin trotzdem ohne Lösung aus den Seiten gekommen. Dann starte ich eben unsortiert in den Tag. Daraufhin habe ich den Tag vertrödelt.
Mit schönen Dingen, wie einem Telefongespräch mit einer lieben Freundin, die vor einer großen Lebensentscheidung steht. Ich habe ihr auch von meiner Zukunftsfrage erzählt. Manchmal fällt mir beim Drübererzählen etwas ein. Diesmal nicht. Aber ich habe ihr und damit auch mir erzählt, dass ich heute meinen Schreibtisch aufräumen werde. Das hatte ich bis dahin auch noch nicht gewusst.
Am frühen Abend habe ich dann endlich meinen Spaziergang um den Park gemacht. Danach gehe ich an den Schreibtisch. So der Plan. Ich habe mein Abend-Plan-Video auf Instagram hochgeladen und bin auf Insta hängen geblieben. Karla Paul hat mit Tijen Onaran in einem Insta-live-Video über deren neues Buch „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“ gesprochen. Den beiden Frauen zu zuhören war sehr inspirierend und ermutigend. Nach deren Gespräch wusste ich plötzlich, wie ich mich entscheiden werde.
Dann konnte ich mich endlich an meinen Schreibtisch setzen und mit Hilfe der Collage an der wöchentlichen Kurzgeschichte weiter schreiben. Ich habe mehr geschrieben als geplant und die Geschichte ist jetzt halb fertig. Dabei hatte ich heute zwischenzeitlich gedacht, ich schwänze den Schreibtisch, vielleicht reichen auch 16 Kurzgeschichten und ich erkläre das Projekt einfach für beendet. Denn ich möchte ja auch wieder ein Buch schreiben. Jetzt denke ich, dass ich wieder ein Buch schreibe und die Kurzgeschichten trotzdem weiter schreibe.
Dem inneren Sortieren folgt das äußere Sortieren. Auf meinem Schreibtisch liegt zwar nicht viel, aber um den Schreibtisch herum sind eine Menge Papierstapel gewachsen. Ich bin eine großartige Stapelmacherin. Heute war mir wichtig, die Stapel weg zusortieren. Vor allem habe ich die Texte aus meiner wöchentlichen Schreibgruppe zusammengesammelt und geordnet. Ich habe meine Texte in der zeitlichen Reihenfolge gelesen in der ich sie geschrieben habe. Die Texte werden immer lockerer und mutiger.
Mutiger möchte ich auch in den Themen auf meinem Blog werden, auf Social Media und auch in meinen zukünftigen Büchern. Dazu habe ich heute eine Entscheidung getroffen, die ich trotzdem noch nicht verrate. Ich gehe heute sortiert und zufrieden schlafen und freu mich auf den Schreibtag an meinem aufgeräumten Arbeitsplatz.