Mein Tag beginnt, nach einer gestrigen Netflix-Session bis 3.30 Uhr, heute erst am Mittag. Ich texte mit Claudia und schicke ihr meine Schreibpläne für heute. In meinen Morgenseiten tauchen tolle Schreibideen auf und ansonsten nutze ich die Seiten, um ordentlich zu jammern. Das tat gut! Danach gehe ich spazieren.
Spaziergangsrunde und zwei Gläser im Regen
Im grauen Nieselregen drehe ich meine Spaziergangsrunden außen um den Schrevenpark. Im Park sind mir zu viele Menschen unterwegs. Auf einer kleinen Backsteinmauer um den Garten vor einem der Mehrfamilienhäuser stehen zwei Longdrink-Gläser im Regen.
Sofort habe ich Phantasien von einem abendlichen Date auf der Mauer. Dann sehe ich zwei Spaziergänger*innen und frage mich, was die beiden auf der Mauer sitzend getrunken und sich erzählt hätten.
Ich denke nicht weiter darüber nach, aber der kleine Impuls hat mir Spaß gemacht. Vielleicht greife ich den bewusst nochmal auf, vielleicht fließt er in eine meiner Geschichten ein. danach nehme ich Videos für Instagram auf, in denen ich von meinem Tagesplan erzähle.
Schreiben: 39. wöchentliche Kurzgeschichte – Roswitha
Wieder Zuhause setze ich mich an den Schreibtisch, schreibe den Blogbeitrag bis hierhin und dann schreibe ich an der 39. wöchentlichen Kurzgeschichte weiter. Die Schreibanregung für die Kurzgeschichte ist dieses mal „someone who appeared in a porn-movie in his/ her past“.
Ich stöpsel mir die Kopfhörer ein und schreibe mit Hits aus den 8oern in den Ohren an der Geschichte von Roswitha, die ein Video per E-Mail geschickt bekommen hat. Weder sie noch ich wissen, was der/ die Absender*in damit bezwecken will, noch wer die/ der Absender*in überhaupt ist. Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weiter gehen wird.
Lernen: Konflikte entwickeln – Rambazamba
Am Abend startet eine 8-wöchige Fortbildung zum Thema Konflikte entwickeln. Über Zoom lernen wir uns zunächst als Gruppe kennen und dann gibt uns Tanja Degener, die Kursleiterin, eine Übersicht über den Kurs und eine Einführung in Konflikte.
Ich freue mich besonders, dass wir gegen Ende ein Freewriting zum Thema „Konflikt bedeutet für mich …“ machen. Danach sollen wir Worte in dem geschriebenen Text, die uns besonders ansprechen oder ins Auge fallen, einkreisen. Über die Methode habe ich letzten Herbst im Blogbeitrag „Meine Kartoffeln oder die Essenz des Textes ernten“ geschrieben.
Meine Worternte aus diesem Konflikt-Freewriting: Aggressorin, viel Arbeit, sich stoßen, Rambazamba und „Fotze“. Ganz besonders hat mich das Wort Rambazamba angeleuchtet. Dazu finde ich die Überschrift „Spaß an Aggression“. Das finde ich als Krimiautorin sehr hilfreich.
Nach dem Kurs fühle ich Neugierde und Entdeckerlust. Nächste Woche geht es um Konfliktdynamiken und ich freue mich auf die weiteren Abende.
Schreiben: diesen Blogbeitrag
Nach dem Kurs mache ich eine Stunde Pause, bevor ich wieder an den Schreibtisch gehe und diesen Blogbeitrag zu Ende schreibe. Dazu schreibe ich jetzt nichts weiter. Ich stelle mir gerade die Frage, ob das jetzt Meta-Schreiben ist, wenn ich beim Schreiben des Blogbeitrags über das Schreiben des Blogbeitrags schreibe?
Statt einer Antwort umkreisen sich in meinem Kopf die beiden Gläser, die beiden Spaziergänger*innen und die Konflikte. Aber ich bin zu müde, um daraus noch eine Geschichte zu spinnen. Ich werde gleich eine Krimikurzgeschichte lesen und dann schlafen gehen.