Am 24. Oktober ist Tag der Bibliotheken, seit 1995 gibt es diesen Tag. Vor sechs Jahren habe ich am Tag der Bibliotheken einen Nerdausflug in die Kieler Universitätsbibliothek gemacht. Das war ein schöner Ausflug, auf dem ich nach dem Wort „Schibboleth“ geforscht habe. Heute war ich in keiner Bibliothek, sondern habe mich an meine schöne Bibliothekswoche in Helsinki – in der finnischen Nationalbibliothek und in der modernen Oodi – erinnert.
Eine Woche voller Inspiration in Helsinki
Anfang September bin ich in der finnischen Nationalbibliothek ankommen und habe dort geschrieben. Damit habe ich meinen Sehnsuchtsort finnische Nationalbibliothek besucht und mir meinen Schreibwunsch, eine Woche dort zu schreiben, erfüllt. Die Woche war zauberschön und hat mein Herz genährt. Mein Lieblingsplatz war in der vierten Etage der Rotunde in der finnischen Nationalbibliothek.
Die Oodi: mehr als nur eine Bibliothek
In Helsinki gibt es aber noch eine tolle Bibliothek und das ist die Oodi. Das ist die Stadtbibliothek im Zentrum Helsinkis. Die Oodi ist nicht nur eine Bibliothek, sondern ein Treffpunkt für viele Menschen. Zum Lesen, zum Spielen, zum Essen, zum Musizieren oder zum Arbeiten.
Ein magischer Moment in der Oodi
An einem Samstagnachmittag habe ich in der Bücheretage der Oodi auf einem Sitzsack auf einer großen Holztreppe gesessen, die Bibliothek überblickt (dort habe ich das Beitragsbild gemacht) und die Atmosphäre genossen.
Die PC-Arbeitsplätze, die Zeitungsleseplätze – online und offline, die Tische für Brettspiele und alle möglichen Sitzgelegenheiten, die über die Bibliothek verteilt sind, waren besetzt.
Dennoch war es ruhig in der Bibliothek. Das lag zum einen an der Schalldämmung des Gebäudes (an einem Ende der Bibliothek tobten Kinder auf ihrem Spielplatz) und zum anderen daran, dass Finnen wenig sprechen.
Bibliotheken als lebende Wesen
Als ich dort auf dieser Holztreppe saß, hatte ich plötzlich das Gefühl, dass auch diese Bibliothek ein lebendes Wesen ist. Die Regale haben geatmet, die Bücher haben mir ihre Geheimnisse zugeflüstert und die Treppe schien sich unter mir zu bewegen.
Die stille Rebellion der Bibliotheken
Dann war dieser Moment vorüber und ich habe die Bibliothek, wie alle Bibliotheken, als einen Ort der stillen Rebellion wahrgenommen. In unserer Welt die oft von Lärm, Hektik und Eile bestimmt wird, bieten sie Raum für Ruhe, Nachdenken und geistige Freiheit.
Noch viele Bibliotheken, die auf mich warten
Noch hat keine für mich neue Bibliothek meinen Weg gekreuzt, die ich erleben möchte. Bestimmt gibt es noch viele schöne Bibliotheken auf der Welt, die auf mich warten.