Manchmal nützt alles realistische Pläne machen nichts, da funkt das Leben dazwischen und die To-Do-Liste versinkt irgendwo in der Notizfunktion des Handys. Einen Punkt konnte ich abhaken: Ich habe gestern meine Schreibgruppe auf Zoom getroffen, wunderbare Texte vorgelesen bekommen und wertschätzendes Feedback gegeben.
Für heute habe ich gleich gar keine To-Do-Liste erstellt. Den Tag habe ich, nachdem ich mich draußen einmal habe nass regnen und durchfrieren lassen, auf dem Sofa durch das Internet surfend und fernsehend verbracht.
Deswegen ist meine wöchentliche Kurzgeschichte noch nicht weiter als am Montag. Obwohl ganz stimmt das nicht, also dass die Geschichte noch nicht weiter ist als am Montag, denn ich habe ein paar Ideen in meinem Kopf gesammelt.
Die Kurzgeschichte führt mich diesmal nach Paris. Auf dem Place de Trocadéro haben zwei Flics eine Frauenleiche gefunden, die im Schneidersitz sitzend den Eifelturm anschaut. Oder eben nicht, weil sie ja tot ist. Meine Herausforderung ist jetzt zu erzählen, wie die Tote unbemerkt dort hingebracht werden konnte, wer sie getötet hat und warum sie den Eifelturm anschaut.
Auf Zeit-Online habe ich heute gelesen, dass die Krimiautorin Simone Buchholz fordert, den Krimi neu zu erfinden, weil das Genre nach Corona nicht mehr so weiter machen kann wie bisher. Ich finde, das kann für den literarischen Krimi stimmen. Aber ich mag nach wie vor Krimiunterhaltung mit Ermittler*innen, ob nun Polizist*innen, Detektiv*innen oder Omas. Aber sicher wird Corona irgendwie in zukünftige Geschichten einfließen. In meinen 26 Kurzgeschichten kommt allerdings erst ein Mal Corona vor.
Auf Instagram habe ich gesehen, dass Judith von Sympatexter eine tolle Aktion für Blogger*innen anbietet: Gemeinsam mit ihr und vielen anderen Blogger*innen den Jahresrückblog 2020 zu schreiben und zu veröffentlichen. Da bin ich dabei und du kannst dich auf einen tollen Blogartikel Ende Dezember freuen. Aber das ist ja noch ein bisschen hin.
Heute Nachmittag habe ich in der Ard-Mediathek zwei Filme gesehen. „Zwischen den Jahren“ habe ich schon mal gesehen. Mir hat wieder die langsame Erzählweise und die Geschichte gefallen. Ein Mann hat seine Haftstrafe nach einem Mord abgesessen und versucht wieder Fuß zu fassen und der Mann, dessen Frau und Tochter er ermordet hat, will Rache.
Der zweite Film „Exit“ hat mir nicht gefallen. Trotzdem habe ich ihn bis zum Ende angesehen, ich wollte wissen, wie die Geschichte zu Ende geht und ob der Film mich doch noch überzeigt. Hat er nicht. Der Film spielt 2047, ist ein Thriller über künstliche Intelligenz, spielt in einem Hotel in Tokio, vier junge Start-up-Gründer*innen wollen ihre KI an einen Investor verkaufen, eine hat ein schlechtes Gefühl dabei und verschwindet daraufhin.
Verschwunden waren nach dem Film die Antidepressivum-Dosis-Reduzierungs-Symptome, die mich drei Tage intensiv gequält haben. Das Verschwinden hatte natürlich nichts mit dem Film zu tun, sondern schlicht mit der vergangenen Zeit. Manchmal hilft nur aussitzen und dieser Schritt scheint geschafft.
Für morgen habe ich dann auch wieder eine To-Do-Liste. Darauf steht: Morgenseiten schreiben, spazieren gehen, an der wöchentlichen Kurzgeschichte schreiben und bloggen. Mein Plan ist, einen Monatsrückblick vom Oktober zu bloggen. Mal sehen, ob das klappt.
Das Wochenende wird auf jeden Fall schreibreich und ich freue mich drauf.